Startseite

Posted on by

Pfarrer Johann Friedrich Mayer  

Johann Friedrich Georg Hartmann Mayer, so sein vollständiger Name, wurde am 21. September 1719 in Herbsthausen geboren. Seine Eltern waren Wirtsleute und Bauern. Nach seinem Theologiestudium in Jena war er zwei Jahre lang Vikar in Riedbach, dann sandte ihn sein Dienstherr zur Schlichtung des Kalenderstreits von Sindringen ins Kochertal.
Von 1745 bis an sein Lebensende war er 53 Jahre lang evangelischer Gemeindepfarrer in Kupferzell. Hier wirkte er als Lehrer des Volkes. Mayer trat für die Einführung der Gipsdüngung zur Ertragssteigerung ein, für die Einführung der Futterrübe, für den Kleeanbau auf der Brache, für die Pflanzung von Mostobstbäumen und für die Stallhaltung des Viehs. In seinem Hauptwerk, dem „Lehrbuch für Land- und Hauswirthe…“ von 1773 propagierte er die Idealform des Hohenloher Bauernhauses, in dem Menasch und Tier unter einem Dach leben. Mayer sprach sich für Feldbereinigungen aus, für eine Vieh-, Feuer- und Unwetterversicherung und lieferte Zeichnungen für einige technische Neuerungen. Er gab Stellungnahmen ab zu politisch-sozialen Fragen u.a.m. Ihm ist auch die Einführung des Kartoffelanbaus in Hohenlohe zu verdanken. Sein Wirken brachte ihm bei der Nachwelt die Bezeichnung „Gipsapostel“ und „Bauernpastor“ ein. Ab 1768 verfasste Mayer nicht weniger als 37 ökonomische Schriften. Er war Mitglied in neun landwirtschaftswissenschaftlichen (ökonomischen) Gesellschaften.
Mit seiner Frau hatte er 15 Kinder; acht von ihnen hinterließen ihm 64 Enkelkinder.

Am 17. März 1798 ist Mayer in Kupferzell gestorben.
Mayers Landsmann, Freund und erster Biograph Georg von Forstner ließ dem in Kupferzell beigesetzten Pfarrer folgende Verse in die als Denkmal gestaltete Grabplatte schreiben, die noch heute zu lesen sind:

Treu dem frühesten Geschäft, das einst die Sterblichen trieben,
Lehrer und Landmann zugleich, bautest Du Herzen und Feld.
Darum belohnet dich nun die gütige Mutter, die Erde,
da du sie also geehrt und ihre Kinder beglückt.
Anderen gibt ihr Schoß nur toten Marmor zum Denkmal,
dir sich verjüngende Au’n und fröhliche Menschen darauf.

In die Amtszeit des Landwirtschaftsreformers J.F. Mayer fällt auch das merkwürdige Ereignis der Geburt der „Siamesischen Zwillinge“ von Kupferzell. Sie erregte als „Sensation“ der damaligen Zeit weithin Aufsehen.
Mayer veröffentlichte dazu zwei Schriften.

(Quelle: Homepage der Gemeinde Kupferzell, Ergänzungen der Pfarrer-Mayer-Gesellschaft)

Grab des Pfarrers Johann Friedrich Mayer in Kupferzell

Grab03