Auf dem Rad vom Bauernpfarrer gelernt

Die Lehren des Kupferzeller Pfarrers und Agrarreformer Johann Friedrich Mayer im 18. Jahrhundert haben der Hohenloher Landwirtschaft Wohlstand und Erfolg gebracht. Die Pfarrer Mayer-Gesellschaft hatte vor Ostern zur ersten von zwei geführten Radtouren in diesem Jahr eingeladen.

Ursprünglich auch zur Unterbringung der Pferde erbaut, dient das schmucke Bauernhaus in Waldsall stets nur Wohnzwecken. Foto: Gerhard Bernauer

Pfarrer-Mayer-Radweg mit 16 Stationen
An 16 Stationen des Pfarrer-Mayer-Radwegs rund um Kupferzell  informieren Tafeln mit Barcode über das Wirken des Bauernpfarrers. Auf der Radtour erfuhren die Teilnehmer vom Vereinsvorsitzenden Friedrich Küßner, wie Mayer den Ackerbau im Hohenloher Land einst verändert hat. Er führte neue Pflanzen für die Fütterung der Tiere im Stall ein und hat zum Beispiel den Anbau der damals neu eingeführten Kartoffel empfohlen. Mayer unternahm Versuche mit gemahlenem  Gips, der das Wachstum der Pflanzen fördert. In weitem Umkreis sind  danach Gipsmühlen entstanden. So auch am Rebbigshof unterhalb von Waldenburg.

Zwischenstopp auf der Streuobstwiese
Zuvor gab es einen Halt in Waldsall an einem im Jahr 1869 erbauten Wohn-Stall-Haus. Von den Eigentümern jener sogenannten Pfarrer-Mayer-Häuser erfordert es große Bereitschaft zum Erhalt der historischen Architektur und zu deren Finanzierung. Für einen willkommenen Zwischenstopp sorgte Vereinsmitglied Günter Wolf, der zu Apfelkuchen und -schorle in seine vorgeheizte Hütte auf seiner Streuobstwiese in Ulrichsberg eingeladen hat. Abschließend boten die Besitzer des Westernacher Anwesens „Schulfritz“ Einblick in den ehemaligen Pferdestall mit der noch im Original erhaltenen Raufe mit Futtertrog und dem in Pfarrer Mayers Handbuch empfohlenen Futtergang zum Schutz der Tierhalter.